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Das Kinderhaus
LOS ALMENDROS
Lago Agrio, Ecuador |
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Es begann Ende der 80er Jahre mit ca. zehn Kindern
in einer Hütte von Señora Melania Aguirre, die das Herz
dieses Kinderhauses ist. Sie hatte selbst acht Kinder und kennt
die Nöte und Sorgen der Region nur zu gut. Als ihre eigenen
Kinder selbständig waren, stellte sie ihre Hütte zur Verfügung
und betreute, zusammen mit anderen Frauen, Kinder, die alleine waren,
weil die Mütter arbeiten mussten. Die Väter der Kinder
waren entweder verschwunden oder Alkoholiker. |
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Inventar: einige Hängematten, die die Frauen
selbst herstellten. Für Möbel, Spielsachen etc. reichte
es natürlich nicht. Wenn ein Kind sehr krank war, kochten die
Frauen Speisen und verkauften sie am Markt, um hernach Medikamente
zu erwerben.
Wir lernten diese hilfsbereite Frauengruppe 1990 kennen und konnten
im Dezember mit den ersten knapp DM 2000,- helfen. Ganz wichtig
waren Arztkosten, Medikamente, Möbel und selbstverständlich
Spielsachen. Die Wichtigkeit der Institution wurde uns ganz besonders
durch das Erlebnis mit Lilian und Christian
bewusst. |
Durch einen Anbau fanden ab März 1991 dreißig
Kinder Platz, doch immer mehr Frauen wollten ihre Kinder im Kinderhaus
während des Tages versorgt wissen.
Der Staat finanzierte im Rahmen eines Sozialprogrammes ab Mitte
1991 ein Essen pro Kind sowie den Lohn für die Angestellten.
Doch leider ist es in Entwicklungsländern immer so, dass man
sich nicht auf den Staat verlassen kann. So wurde dieses Programm
nach einem knappen Jahr wieder eingestellt - Zinsen für internationale
Kredite mussten bezahlt werden. Ähnliche Programme gab es immer
wieder, doch war es jedes Mal nur von kurzer Dauer. |
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Im Jahr 1992 wurde von einer Erdölfirma ein
Rohbau finanziert und von unserer Spendenaktion ausgebaut. Als wir
im März 1993 Lago Agrio verließen, war das neue Kinderhaus
kurz vor der Inbetriebnahme. Im Mai '93 startete der Betrieb mit
60 Kindern - einige davon behindert - im Alter von 0 bis 6.
Durch Freunde und Entwicklungshelfer-Kollegen wurden wir stets
über die Situation am Laufenden gehalten. Trotzdem war unsere
Neugier und Sehnsucht so groß, dass wir im Sommer 1995
unseren Urlaub in Ecuador verbrachten. Es war schön, zu sehen,
dass der Kindergarten allen wirtschaftlichen Widernissen trotzte
und eine sichere Zuflucht für die Schwächsten der Gesellschaft
bot. So versprachen wir denn feierlich, Señora Melania und
ihre Mitstreiterinnen weiterhin zu unterstützen. |
Unsere Familie ist sich zum Glück einig: Es
lohnt sich, auf so etliche Annehmlichkeiten zu verzichten, wenn
man dafür alle 2 Jahre nach Ecuador fahren kann. So hatten
unsere Urlaube 1995, 1998, 2000, 2002, 2004
und 2006 nur ein Ziel: Lago Agrio. Auch wenn die Reise 35 Stunden
dauert, am ersten Morgen nach unserer Ankunft führt unser
Weg zum Kinderhaus.
Mittlerweile werden in diesem Haus 90 Kinder betreut. Es platzt
aus allen Nähten und wir sind froh, einen Zuschuss für
den Ausbau eines weiteren Raumes anbieten zu können. Warum
wir 2004 eine besonders hohe Unterstützung mitgebracht haben,
hat leider einen traurigen Grund. Unser Schwager Franz
ist ein Jahr zuvor gestorben. Aber hier in Lago Agrio werden sich
noch viele Menschen lange an ihn erinnern. |
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Bei unseren Besuchen konnten wir uns überzeugen,
dass alle Spenden tatsächlich zweckgemäß eingesetzt
wurden. Señora Melania hat jedoch noch viel mehr geschafft.
Hier wird es als ein Wunder angesehen, dass diese Institution allen
wirtschaftlichen Problemen, Generalstreiks und sogar mehreren Monaten
Drogenkrieg widerstanden hat. Es ist also kein Wunder, dass ihr
jetzt die Verantwortung für die gesamte Kinderbetreuung in
der Stadt übertragen wurde. Zu diesem Zweck wurde "Los
Almendros" zu einer offiziellen Stiftung gemacht, die insgesamt
7 Kindergärten in der Stadt (ca. 40.000 Einwohner) betreibt.
Obwohl eine staatliche Organisation den Großteil der Kosten
trägt, muss ein Eigenanteil aufgebracht werden. Da jedoch besonders
den Kindern der Ärmsten geholfen werden soll, sind die Beiträge,
die die Eltern leisten können, sehr gering.
Wir haben Señora Melania und ihren Mitstreiterinnen unsere
weitere Unterstützung zugesagt, jedoch nur für das "Stammhaus".
Dafür brauchen wir monatlich etwa € 400,-. Mit diesem
Geld erhöhen wir das Gehalt der Frauen auf ein lebenswürdiges,
zahlen den Essensbeitrag der ärmsten Kinder, kommen für
Arzt- und Medikamentenkosten auf, falls dies notwendig ist, und
wir statten die allerärmsten Kinder mit Kleidung aus. Sollten
wir mehr Geld zusammenbringen, so sind da noch die anderen Kindergärten,
wo es noch an allen Ecken und Enden fehlt.
Die Spenden kommen zu 100 % zum Kinderhaus. Es gibt keine Verwaltungskosten
und auch keine Spesen. Wir schicken Schecks mit Freunden direkt
zum Bischof und dieser leitet das Geld weiter. Immer wieder kommen
Leute von der Mission vorbei, um nachzusehen, ob alles läuft.
Auch Entwicklungshelfer oder Touristen überzeugen sich von
der Sinnhaftigkeit der Spendenaktion. So wird der Start ins Leben
für viele hundert Kinder erheblich verbessert und so erhalten
sie wenigstens die Chance, einmal ihren eigenen Kinder selbst helfen
zu können.
Wir bitten Euch, dieses Kinderhaus in Lago Agrio zu unterstützen
und uns zu helfen, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Auch kleine Beträge
und vor allem Daueraufträge sind von großem Nutzen.
Vielen Dank allen, die den Kindern in Lago Agrio seit Jahren die
Treue halten.
Dios les pague!
(=Der Herrgott vergelt´s Euch) |
Letzte Aktualisierung: Oktober 2004 |
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